22.8. / 23.8.
Heute ist ein Regentag: es regnet nur einmal. Macht nichts, wir müssen uns eh organisieren, Wäsche waschen, spülen, duschen und und und. Gegen Abend machen wir uns in das Activitycenter „Nationaal Park Lauwersmeer“, um mehr Informationen über unsere geplante Nachtwanderung im Dark Sky Park zu erfahren. Leider werden wir „nur“ freundlich, aber nicht kompetent für unsere Fragen empfangen. Kaffee gibt es auch nicht. Schade. Lena, Niki, Nele und Sandi nutzen die Regenpause und machen eine Miniwanderung, direkt am Activitycenter – immer den gelben Pfeilen nach, was gar nicht so einfach ist … Nach Käffchen und Süßkram in der Hoppetosse fahren wir zum Ausgangspunkt unserer Nachtwanderung und schlafen bis der Wecker um 3 Uhr nachts klingelt. Bevor Lena und Sandi die Kids wecken, checken sie nochmals das Wetter. Ab 3 Uhr war klarer Himmel vorausgesagt. Da wir den großen Wagen sehen können, sind wir zuversichtlich, dass wir von unserem ausgesuchten Aussichtspunkt den Sternenhimmel bewundern können. Die Kids stehen super auf, Nele schläft im Tragetuch gleich weiter und wir folgen dem Weg ins Dickicht. Glücklicherweise ist heute Vollmond und wir können recht gut sehen. Nach 20 Minuten erreichen wir den Turm, hier lassen sich Holzplatten herunterklappen, damit wir uns hinlegen und den Himmel besser bewundern können. Der Mond ist der Hammer und die Wolken, die es ja eigentlich nicht geben sollte, geben ein imposantes Bild ab. Leider können wir kaum Sterne entdecken. Schade. Auf dem Heimweg entdecken wir aber doch noch einige Sternenbilder. Um 5 Uhr kuscheln wir uns wieder in die Hoppetosse. Es war trotz der Wolken ein besonderes Erlebnis.
Am nächsten Morgen werden wir von blauem Himmel und der Sonne geweckt. Jippi, endlich mal wieder tolles Wetter – das werden wir genießen. Wir entdecken, dass der Parkplatz auf dem wir stehen, nicht gekiest ist, sondern dass wir auf tausenden Muschelstücken stehen. Das ist wirklich cool, zumal wir erst gestern gelernt haben, dass der National Park Lauwersmeer 1953 noch von Wasser bedeckt war. In diesem Jahr gab es eine Flutkatastrophe, die viele Menschen das Leben kostete. Der folgende Sicherheitsplan „Delta“ sollte künftig vor Wasser schützen. Bis 1969 entstanden neun große Schleusen – so entstand das Lauwersmeer. Es war damals ein Salzwassersee, denn schließlich war es ein abgeriegelte Teil des Meeres. Auch entstand auf diese Weise ein völlig neues Stück Land. Dieses neue Land war der alte Meeresboden. Deshalb gibt es hier überall Muscheln statt Kieselsteine – ganz schön besonders. Nach dem Frühstück fahren wir in den
Weerribben-Wieden Nationalpark. Er ist eine Kulturlandschaft, die ab dem 14. Jahrhundert durch die Torfgewinnung entstanden ist. Dieser Torf war in getrockneter Form äußerst wertvoll als Brennmaterial und wurde deshalb aus den ‚weren‘ gewonnen. Anschließend wurde der Torf zum Trocknen auf lange Landstreifen gelegt, die sogenannten ‚ribben‘, und so entstand diese einzigartige Wasserlandschaft. Im Besucherzentrum decken wir uns mit Kartenmaterial für die kommenden Tage ein. Auf dem angrenzenden Campingplatz "de Kluft" gibt es ein Eis und einen Spielplatz. Anschließend sind die Kids so eingesandet, dass es noch ins Wasser geht. Schlafen auf einem naheliegenden Parkplatz, nahe des Kanucenters, wo wir morgen unser Flüsterboot ausleihen.
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